Lange Fußmärsche zu Witwen und Waisen – hoffnungsvolle Tierprojekte – neue Verantwortung der Kirchengemeinden


Die Reisegruppe 2017 berichtet:

Im August 2017 waren 14 Interessierte aus dem gesamten Dekanat unter Leitung von Pfr. Stefan Scheuerl und Petra Schmolinsky nach Tansania aufgebrochen.

Warum? Sie wollten mit eigenen Augen sehen, wie die Arbeit, die MeWaiKi von hier aus unterstützt, abläuft.

Am 9. Dezember berichteten einige der Reiseteilnehmer nun von ihren vielfältigen Erfahrungen mit MeWaiKi, mit einem fremden Land und einer fremden Kultur. Zahlreiche Besucher waren zu dem Abend in die Laubener Oase gekommen, wo die Berichte noch mit leckeren Hähnchenschenkeln aus der Laubner Bachkucha „garniert“ wurden.

Sie erzählten von Waisenkindertreffen, Fußmärschen mit den Fieldworkern zu Witwen und Waisen oben am Berg und unten in der Steppe und im 300 km entfernten Karatu District.
Erschütternd war die Konfrontation mit Armut, Elend und Trauer – gleichzeitig ermutigend war es zu sehen, dass die Hilfe tatsächlich Perspektiven schafft. Die Tierprojekte fanden besondere Erwähnung, da immer wieder zu hören war, wie eine Ziege tatsächlich lebensverändernde Besserung für die Witwen und Waisen bringen kann.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch des Festgottesdienstes, bei dem der oberste Bischof von Tansania, Dr. Frederic Shoo, den ersten zehn Gemeinden, die nun nach dem neuen System arbeiten, ein grünes Herz als Zeichen der Anerkennung verlieh. Dieser Gottesdienst wurde sogar im Fernsehen übertragen. Pfr. Dr. Martin Burkhardt, der Gründer des Projektes, und Pfr. Stefan Scheuerl bekamen im Rahmen dieses Gottesdienstes vom Bischof persönliche Dankesworte, verbunden mit Geschenken.

Pfr. Burkhardt konnte kurz die Neuerungen erklären:

Die Verantwortung für die Versorgung der Waisenkinder und das Ermöglichen deren Besuches der Sekundarschule liegt nun bei den Kirchengemeinden. Beispielsweise durch Kollekten muss eine Kirchengemeinde selber Gelder aufbringen. Zuschüsse von HuYaMwi/MeWaiKi gibt es erst, nachdem die Gemeinde selber aktiv geworden ist. Das System ist in der Realität sehr ausgeklügelt und nicht in zwei Sätzen erklärbar. Fakt ist, dass durch das neue System viel mehr Kinder in die Schule geschickt werden können und diese vielen Kinder wesentlich weniger Verwaltungsarbeit für das kleine Büro in Mwika machen.

An dem Abend war zu spüren, dass diese Reise bei allen Beteiligten einen sehr tiefen Eindruck hinterlassen hat.

Petra Schmolinsky