Zu Besuch bei Freunden in Tansania


Das Land ist grün. Überall wachsen Mais, Bohnen und Sonnenblumen. Seit Anfang April regnet es. Am Anfang waren es wie oft üblich heftige Regenfälle, die partiell Überschwemmungen verursachten. Jetzt ist es der nächtliche Regen, der notwendig ist für das Reifen der Feldfrüchte. Die Hoffnung auf eine gute Ernte kann man auch bei den vielen Kleinbauern in ihren Gesichtern erkennen. Nach über einem Jahr Trockenzeit, wo viele Familien nicht wußten wie und woher sie das tägliche Essen beschaffen sollen, endlich wieder eine gute Ernte in Sicht.

Betroffen waren auch unsere Witwen und Waisen am Kilimandscharo. Nicht ganz so hart, weil es dort immer wieder mal etwas regnete. Es ist in der Höhe auch kühler als in der Tiefebene, z. B. im Maasailand. Da war der Hunger groß. Aber auch hier hat es etwas geregnet. Sträucher, Büsche und Bäume, wichtiges Viehfutter, sind ergrünt und unsere in drei kleinen Missionsgemeinden gepflanzten Moringa-Orangen- und Mangobäume gedeihen gut. Sie konnten die ganze Zeit mit den installierten Handpumpen bewässert werden.

Unsere Besuche mit Kimath und Godbless in zahlreichen Kirchengemeinden haben uns einmal mehr Not erkennen lassen und wie Huyamwi zusammen mit den Kirchengemeinden Not lindert. Neben der Ermöglichung des Schulbesuchs, in einem Fall waren es über 50 Kinder, werden auch Beiträge zur Krankenversicherung übernommen. Neu ist die Vergabe von Kleinkrediten an Witwen für den Start eines kleinen Geschäfts. Die Ziegenhaltung ist ein Selbstläufer geworden, d. h. die Weitergabe des 1. geborenen Zickleins an eine ebenfalls bedürftige Witwe funktioniert gut.

Die Besuche der Maasaigemeinden war bewegend. Wir erlebten wachsende Gemeinden und nahmen am Abendmahl teil. Das über die Handpumpen verfügbare Wasser ist ein Segen. „Jetzt haben wir Wasser für uns, unsere Tiere und zur Bewässerung“. In einer Gemeinde, Ebenezer, haben die Maasais rd. 2 acre Bohnen gepflanzt und können diese nun bewässern. (Zu der notwendigen Anschaffung einer kleinen Motorpumpe haben sie 50 % beigesteuert. Das ist ein außergewöhnliches Zeichen). Fast ein Wunder, wenn man weiß, wie groß die Bedeutung der Rinderhaltung ist. Aber ohne einen Schritt in Richtung Ackerbau wird Überleben in der Steppe immer schwieriger.

Wir, Harald und Gisela Rauh und Eberhard und Marianne Westhauser waren erstaunt über das große Gottvertrauen der Menschen, denen wir begegnet sind. Da konnten wir einiges lernen.